Freitag, 28. Mai 2010

Ein Bypass über der Karibik

Schnell die Sachen packen und losfahren…? Naja, so schnell ging es dann doch nicht. Ich hatte ja in der Zwischenzeit noch sooo viele Entscheidungen zu treffen… ;-) Wo schmeckt das Essen am besten, wo ist das Bier am billigsten, … und von wo komme ich Anfang November am günstigsten nach Kuba? Mittelamerika! Ja, das ist der ideale Start für meine Reise.

Irgendwann hab ich spontan für den 26.05.10 ein Flugticket one way nach San Jose, Costa Rica gebucht.

Dann, nach unzähligen Verabschiedungen, sollte es endlich soweit sein. Kerstin, Martin und Anna haben mich sogar auf den Flughafen gefahren. Sie wollten wahrscheinlich sicher sein, dass ich wirklich fliege. ;-)
Nur Condor hatte etwas dagegen, wollte mich nicht nach Costa Rica lassen…
Die erste Reaktion beim eincheck: One way? No way!
Ein Rückflugticket oder Beweis der Weiterreise musste her! Um 21:00, wo schon alle Reisebüros und Schalter von Fluggesellschaften geschlossen haben. Alle? Nein! Irgendwo fand ich noch einen medusenartigen Verkäufer mit ausländischem Akzent. Zwei Anrufe beantworten, den Computer bedienen und mir ein Ticket verkaufen, alles ging gleichzeitig. Da er keine Bustickets nach Nicaragua hatte, versuchte ich es mit einem Flug nach Kuba. 130,- Euro hörte sich gut an, aber was bekomme ich dafür? Ein A4 mit meinem Namen, den Flugdaten meiner Wahl und einem Stempel und Unterschrift. Eine fiktive Reservierung, wird wenige Tage später vom Reisebüro wieder gelöscht… Ob die Bezahlung mit Karte möglich ist? Neee. Diese „Tickets“ gibt’s nur gegen Barzahlung… So macht man Geschäfte, stellte Martin fest. Darauf der Kommentar des Verkäufers: „Ja, so ist das! Wir machen das immer so. Alle zufrieden. Wir zufrieden, Sie zufrieden, Condor zufrieden.“ Grins. Eigentlich hatte ich solche Geschäftspraktiken erst in Mittelamerika erwartet.

Jedenfalls konnte ich mit diesem Zettel einchecken. 18,5 kg + 5,5 kg Handgepäck sind’s geworden. Wer soll das eigentlich monatelang tragen???
Kurz vorm Abflug fragt mich auch noch eine Dominikanerin, ob ich nicht einen Teil ihres Handgepäckes mitnehmen könnte. Hatte sie „vergessen“ einzuchecken. Wollte schon fragen, was sie denn schmuggeln wollte.
Dann ging’s los. 5 vor 12. Warum hab gerade ICH so eine Abflugzeit? ;-)

Nach dem geplanten Zwischenstopp in Santo Domingo, Dom.Rep., ging’s weiter Richtung San Jose. Naja, jedenfalls solange der Treibstofffilter in Ordnung war… Dann die überraschende Mitteilung des Käptens: wir sind wieder auf dem Rückweg nach Santo Domingo und fliegen mit einem Bypass. Der Filter könnte nur dort repariert werden...
Wieder gelandet, begann eine Zeit des Wartens und wenig konkreter Infos. Nach einigen Stunden befanden wir uns dann in einem 5-Sterne-Hotel. Klingt eigentlich ganz gut. Aber man kann sich vorstellen, dass so ein Schuppen nicht auf die Ankunft von 2 Reisebussen inkl. Kleinkindern und einem Hund gleichzeitig eingestellt ist.
Nach viel zu wenig Schlaf hatte ich noch nicht mal Lust in den Pool zu springen. In die Stadt durften wir auch nicht, ein Transitvisum ist dazu nicht geeignet… Also gg. 2:30 wieder alle auschecken und zum Flughafen. Zum Glück ging wenigstens hier alles schnell, kam mir vor, wie der Gast in einem Privatflugzeug.
Und siehe da, mit nur 24h Verspätung sind wir dann auch gut in San Jose gelandet!

2 Kommentare:

  1. Mensch Bruno, soll ja schliesslich eine abenteuerliche Reise werden. Du bist scheinbar auf dem richitgen Wege. Gruss vom Nachtbar und viel Spass noch

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  2. Hallo Sven,

    wie geht es Dir? Wäre schön mal wieder was von Dir zu lesen! :-D

    Gruß
    Dina

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